Interviews mit Klaus Gasperi

Im Laufe der Zeit

FF April 2017

„Bruneck ist die reichste Stadt in Südtirol, die lebenswerte Kleinstadt in Italien. Mein Theater, bilde ich mir ein, trägt auch seinen Teil zu diesem Reichtum und Lebensgefühl bei. Seit wir uns Stadttheater nennen, spüre ich freilich auch den Druck, Sachen zu machen die viele Menschen ansprechen - und das ist auch gelungen!
Wir sind eigentlich immer ausverkauft.“


 

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FF Sommer 2020

„Hin und wieder habe ich auch einen Scheiß aufgeführt – unter Anführungszeichen freilich. Wobei Komödien ungleich schwerer auf die Bretter zu bekommen sind als ernste Stücke.“

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Osttirol Journal

2019 feiert das Stadttheater Bruneck sein 25-jähriges Bestehen. Es ist ein „Silber-Jubiläum, das eine Auszeichnung in Gold verdient!

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Verschiedene Medien

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Südtiroler Theaterzeitung Nr. 6 - 2019

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„Dolomiten“ Theater und Corona

„Dolomiten“ Theater und Corona

Pustertaler Zeitung

„Dolomiten“… und immer wieder Kroetz!

Interwiev Radio Holiday


20.10.2017

„Kultur muss für unsere Leute da sein“

Mit einem satirischem Plakat hat Klaus Gasperi, Direktor des Stadttheaters Bruneck, seine Kandidatur bei der SVP angeboten. UT24 sprach mit Gasperi über sein nicht ganz ernstgemeintes Angebot, ob in Bruneck wirklich zu wenig für Kultur getan wird und was ihn an der Finanzierung des neuen Photomuseums stört.

Das Interview:

UT24: Herr Gasperi, Ihre Heimatstadt Bruneck hat zwei Messner Museen, ein Stadtmuseum, das Volkskundemuseum in Dietenheim, eine großzügige Stadtbibliothek, ein Stadtarchiv. Bald kommt noch das Photomuseum. In Bruneck gibt es gleich mehrere Theatervereine. Wird wirklich zu wenig für Kultur getan?

Gasperi: Es wird nicht zu wenig für Kultur an sich getan. Es gibt da ein paar Projekte. Zum Beispiel das Hadid-Messner-Museum auf dem Kronplatz. Das finde ich phänomenal und wunderbar, dass das dort oben ist. Und was sehr toll ist: Die Seilbahngesellschaften haben dieses selbst finanziert. Schlussendlich ist es ein touristisches Event-Museum. Ich bin mir sicher: 90 Prozent der Brunecker waren nie dort. Wenn jetzt aber das Photomuseum auch noch am Kronplatz errichtet wird und denen das Land drei Millionen Euro zuschießt – und zwar von Kulturgeldern und nicht von Tourismusgeldern – dann finde ich das einfach nicht richtig. Kulturgelder sind dazu da, Kultur für die eigenen Leute zu machen und ihnen diese auch zu ermöglichen. Wenn das Photomuseum auf dem Kronplatz gemacht wird, dann wird da kaum ein Brunecker hinauffahren. Weil das kostet.

Ihr Haus, das Stadttheater, spielt seit 23 Jahren, hat internationale Schauspieler und Regisseure nach Bruneck geholt und leistet einen erheblichen Beitrag in Zusammenarbeit mit den Schulen der Umgebung. Wer so viel leistet und dennoch nicht genug gefördert wird, was macht der falsch?

Ich bin der Meinung, dass wir selbst sehr viel falsch machen. Weil wir so gut sind, dass die Politik sagt, die schaffen es ja trotzdem. Dass wir aber, oder in diesem Fall ich persönlich mit einer Bürgschaft auf meine Wohnung für den Verein hafte und dass wir teilweise keine Geräte bekommen, Schauspieler manchmal für einen Hungerlohn spielen lassen müssen, weil wir sonst den  Laden zu sperren müssten – das sieht natürlich niemand. Unser Fehler ist es, dass wir immer noch weitergearbeitet haben.

Viele kleinere Kulturvereine im Pustertal haben im Laufe der vergangenen Jahre erhebliche Kürzungen bei den Landesförderungen hinnehmen müssen. Nun heißt die finanzielle Förderung nicht mehr „Beitrag“, sondern „Beihilfe“. Was halten sie vom 2016 verabschiedeten Landeskulturgesetz, das Landesrat Achammer als einen „Meilenstein“ bezeichnete?

Grundsätzlich ist das neue Kulturgesetz schon irgendwo ganz gut. Die Städtetheater, wie das Theater in der Altstadt in Meran, die Carambolage in Bozen, die Dekadenz in Brixen und wir, haben einen eigenen Status. Bei uns wird verständlicherweise ein anderes Förderkriterium angewandt, als bei einem reinen Amateurverein. Wir haben fixe Strukturen und selbst Häuser zu verwalten. Hier in Bruneck haben wir 150 Aufführungen im Jahr. Das ist natürlich ganz was anderes als Heimatbühnen, die einmal im Jahr eine Produktion macht. Was ich unheimlich wichtig finde. Ich bin mit diesen Bühnen in Kontakt. Auch wenn sie viel weniger Gelder als wir bekommen, geht es ihnen finanziell besser. Wir haben Profischauspieler zu zahlen, Fixangestellte… In Bruneck haben wir um die 70.000 Euro Spesen im Jahr, nur damit man in einem alten Haus spielen darf. Die müssen wir erst mal reinkriegen.

Die Kronplatz AG ist ein „Big Player“ im Pustertal. Sie erwirtschaftet Millionen und viele Klein- und Mittelbetriebe leben vom Skizirkus auf dem Brunecker Hausberg. Frisst ihr die Politik aus der Hand?

Es schaut jetzt so aus. Ich sage es nochmal, das was sie mit dem Hadid-Messner-Museum am Kronplatz gemacht haben, finde ich wunderbar. Das jetzt zusätzlich ein Photomuseum dort hinkommt, ist für mich auch ok, wenn es aus eigener Tasche gezahlt wird. Wenn das Museum mit drei Millionen Euro gefördert wird, dann muss es auch für uns Einheimische zur Verfügung stehen. Man kann von einem Arbeiter oder einer Verkäuferin nicht 18 Euro verlangen, nur um mit der Seilbahn dahin zu kommen. Man muss den Leuten Kultur ermöglichen. Dafür sind Kulturgelder da, und nicht dafür, einen ansonsten schon steinreichen Betrieb mit ebendiesen Geldern zu unterstützen. Was Herr Schönhuber aus dem Kronplatz gemacht hat ist bewundernswert und wir leben alle vom Kronplatz. Die Kronplatz AG tut sich aber selbst nichts gutes, wenn sie das Geld annimmt. Ich merke, es ist ein großer Unmut bei der Bevölkerung da.

Was sagen Sie zu den erhobenen Vorwürfen, dass BM Grießmayr in einen Interessenskonflikt verwickelt ist, dass seine Firma beim geplanten Museum mitarbeiten wird?

Dazu kann ich nichts sagen. Das habe ich selbst nur gelesen. Wie hier die rechtlichen und moralischen Voraussetzungen sind, weiß ich nicht. Aber da wird sich jeder seinen Gedanken machen. Das ist wieder etwas, was die Bevölkerung nicht unbedingt begeistert, höre ich.

Sie haben mit einem satirischen Plakat auf Ihrem Facebook-Profil Ihre Kandidatur bei der SVP angeboten. Muss man in Südtirol Parteimitglied sein, wenn man es zu etwas bringen will?

Das Plakat habe ich schon vor fast 10 Jahren herausgebracht. Da hatte es auch einen Moment gegeben, wo das einfach zu Recht war. Genau wie jetzt. Damals kandidierte ein Kollege für die Volkspartei und auf einmal ist es mit den öffentlichen Jobs so richtig losgegangen. Und jetzt ist es wieder das Gleiche. Es ist auch wieder die gleiche Person da. Deswegen, so glaube ich, ist diese Polemik auch wieder ganz gut. Offensichtlich war mein Fehler, nie bei der Volkspartei gewesen zu sein. Weil sonst würde es mit dem Stadttheater wohl besser funktionieren. 

Umgekehrte Frage: Ist es in unserem Land hinderlich für Beruf und Karriere, wenn man im Verdacht steht, den Oppositionsparteien nahe zu stehen?

Das glaube ich jetzt nicht. Ich habe meine Karriere auch ohne Volkspartei gemacht. Ich denke es wäre schon ganz recht, wenn man in einem demokratischen Land wirklich auch Opposition sein darf, ohne ausgeschlossen zu werden. Ich habe einfach das Gefühl, dass wir vom Stadttheater in Bruneck ausgeschlossen werden. Das Stadtmarketing kriegt rund 350.000 Euro von der Gemeinde. Was machen die? Also wir machen 150 Veranstaltungen im Jahr und sind im In- und Ausland bekannt. Momentan spielen wir in Bautzen. Wir machen Co-Produktionen mit Wien und sind dabei, eine größere Produktion mit wichtigen Wiener Theatern zu machen. Außerdem richten das europäische Minderheitentheater mit den Sprachminderheiten aus. Seit mehreren Jahren vergeben wir zusammen mit dem Österreichischen Journalistenverband den Claus-Gatterer-Preis. Also wir sind international wirklich präsent und man kennt uns. Aber wir kriegen im Verhältnis einfach wenig Geld. Ich komme nochmal auf die Politik zurück: Wir brauchen die größte Eishalle der Welt, den größten Klettergarten der Welt und das größte Photomuseum der Welt. Da wird einfach geklotzt und bei uns wird geklemmt.

Was würden Sie machen, wenn man Ihnen die Neuregelung der Kulturföderderung überließe?

Die Kultur soll mit Kulturgeldern gefördert werden, die ja offensichtlich vorhanden sind, und nicht private Vereine, die ja schon im Geld schwimmen. Den Museen werden die Gelder gekürzt, wie ich das verstanden habe, gleichzeitig sind aber drei Millionen Euro da, um ein touristisches Spektakel auf dem Kronplatz zu finanzieren. Ich bin prinzipiell für jedes Museum. Alles was Kultur ist, ist gut. Aber die Kultur muss hauptsächlich für unsere Leute da sein. Unsere Leute sollen ins Museum gehen, unsere Leute sollen ins Theater gehen. Fördert das Museum auf dem Kronplatz mit Wirtschafts- oder Tourismusgeldern, aber bitte lasst uns die Kulturgelder, wo ja nur so wenige da sind. 

Interview: Martin Feichter


 

Oktober 2019

Interview Stadtmarketing Bruneck.

Seit nun mehr 24 Jahren gibt es das Stadttheater Bruneck. Wie haben sich das Theater    und die Zuschauer im Laufe der Zeit verändert?

Schon vor 24 Jahren waren wir – und das ohne überteuerte Markenstudie – „mutig“! Ohne großartige Unterstützung durch die Stadt Bruneck, aber mit Idealismus, Professionalität und Selbstausbeutung haben wir über die Jahre das aufgebaut, was wir heute sind: eines der anerkanntesten Theater des Landes! Ein professionell ausgerichtetes Theater, das nicht nur bemüht ist seinem Publikum vor Ort ein hochwertiges Programm anzubieten, sondern das mit seinen gefragten Theaterproduktionen bei Gastspiel-Tourneen, Festivals und Koproduktionen mit renommierten österreichischen und deutschen Theaterhäusern das „kulturelle“ Bruneck auch im Ausland bekannt macht. Leider mussten im Laufe der Zeit international bewunderte und hochgelobte Initiativen, wie unsere „Europäische Theaterschule“, das „Europäische Sprachminderheiten Theaterprojekt “, die Koproduktion „Lyrikfestival“ mit Bad Ischl, oder die von uns minutiös durchgeplanten, jährlich im Stadtzentrum abzuhaltenden „Komödien- Festspiele“ dank des eklatanten Desinteresses der offiziellen Brunecker Veranstaltungsplaner (Stadtmarketing, Tourismusverein, Regional Management Pustertal LAG, usw.) eingestellt werden.

Wie setzen sich die Besucher zusammen
(männlich, weiblich, Einheimisch, Gast, Alter)?

Ins Stadttheater Bruneck kommen neben den Einheimischen auch zahlreiche Zuschauern aus ganz Südtirol sowie aus Nord- und Osttirol. Der Anteil der Urlaubsgäste steigt von Jahr zu Jahr und ist stark abhängig von der Gästeinformation durch die jeweiligen Gastbetriebe. Wie im deutschsprachigen Raum allgemein, sind auch im Stadttheater Bruneck ca. 65% des Publikums Frauen. Die hervorstechendste Altersgruppe ist jene zwischen 35 und 70 Jahren, obwohl das Stadttheater Bruneck in Südtirol für seinen überdurchschnittlich hohen Anteil an jugendlichen Zuschauern bekannt ist. Das Kinder- und Jugendprogramm erfreut sich größter Beliebtheit und die ca. 40 Aufführungen jährlich reichen kaum aus, um der Nachfrage an Nachmittagsaufführungen und geschlossenen Aufführungen für Schulklassen aus dem ganzen Land gerecht zu werden.

Was schätzt das Stadttheater Bruneck und auch die Besucher besonders an Bruneck?

Das Stadttheater schätzt an Bruneck sein aufgeschlossenes, interessiertes Publikum. Und die Besucher schätzen es, dass auch in einer Kleinstadt ein professionell ausgerichtetes Theaterhaus ein so reichhaltiges Programm in gehobenen Qualität anbietet.

 


 

Südtiroler Theaterzeitung

Herbst 2020

 

Der Lotse geht nach 25 Jahren von Bord – mit einem lachenden oder einem weinenden Auge?

Mit Beiden. Mit einem weinenden Auge, weil der Kontakt mit meinen Mitarbeitern und den vielen liebgewonnenen Schauspielern und Regisseuren jetzt wahrscheinlich weniger wird. Mit einem lachenden, weil ich mich über den ausufernden bürokratischen Aufwand nicht mehr ärgern muss.

Wer wird jetzt als künstlerischer Leiter dem Stadttheater vorstehen?

Mein Wunsch ist, dass mein Sohn Jan, der seit 25 Jahre „fulltime“ im Stadttheater Bruneck dabei war, gemeinsam mit Christine Lasta unser Theater in die Zukunft führt. Unterstützt werden sie dabei von einem hochmotivierten Vereinsausschuss unter der Präsidentin Gertrud Niedermair Pescoller.

Wird sich in der Ausrichtung des Programmes nach Ihrem Abgang vom Stadttheater etwas verändern?

Ich denke, dass die neuen künstlerischen Leiter auch neue Impulse setzen werden. Gleichzeitig aber werden sie auch auf die seit Jahren bewährten Theater-Partner im in und Ausland zurück greifen.

25 Jahre Stadttheater waren auch 25 Jahre Konfrontation und Unstimmigkeiten mit Behörden und Politik. Haben Sie in alle den Jahren nie daran gedacht, alles hinzuwerfen und sein zu lassen?

Ich habe zwar öfters gesagt, dass ich alles hinwerfen würde. Ich wäre aber dazu doch nicht imstande gewesen. Mein Kampf um angemessene Subventionen und eine annehmbare Spielstätte war oft ein sehr harter und lauter. Aber trotz meiner öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzungen mit der Politik, habe ich persönlich mit den jeweils zuständigen Politikern immer ein gutes Verhältnis aufrecht gehalten. So ist es mir peu à peu auch gelungen, sie von unserer Professionalität und Seriosität zu überzeugen, um dann schlussendlich mit den notwendigen Subventionen relativ gut behandelt zu werden.

Das Programm des Stadttheaters umfasst neben dem Theaterbetrieb auch Kabarettaufführungen, Konzerte, Film- und Diskussion-Veranstaltungen. Macht auch dies den Erfolg des Stadttheaters aus?

Wir sahen uns in erster Linie immer als Theaterproduzenten. Parallel dazu aber war es uns auch wichtig andere Theater, Kabarettisten, Filmemacher, Schriftsteller und andere Künstler zu uns ins Stadttheater zu holen – auch um unserem Publikum ein breitgefächertes Kulturangebot zu bieten. Ein Angebot, das einem Stadttheater gerecht wird.

Welche Produktion war für Sie persönlich Ihr größter theatralischer Erfolg?

Bei den über 150 Theaterproduktionen, die wir im Laufe der Jahre auf die Beine gestellt haben, ist es für mich jetzt ziemlich schwer einzelne Stücke hervorzuheben. Gerne erinnere ich mich an Thomas Bernhards „Über allen Gipfeln ist Ruh“, an die Freiluft Aufführung „Decamerone“, an Mitterers „Besuchszeit“ und aktuell an die „Antigone“. Ein wirklich großer Erfolg ist für mich aber die Tatsache, dass Stadttheater Bruneck Produktionen bisher in über 120 Spielstätten im In- und Ausland eingeladen wurden.

Wenn Sie über die abgelaufenen Jahre des Stadttheaters Bruneck eine Bilanz ziehen müssten: Wie sieht sie insgesamt aus?

Ich glaube, dass es uns im Laufe der Jahre gelungen ist, eine nicht nur für Bruneck wichtige Kulturinitiative auf die Beine zu stellen. Unser Publikum wächst und wächst und möchte „sein Stadttheater“ nicht mehr missen.

Die Südtiroler Theaterlandschaft hat sich in den vergangen 25 Jahren stark verändert und etwas entkrampft. Wie sehen Sie heute das Verhältnis zwischen Stadttheatern und den Volksbühnen.

Ich glaube, dass es zwischen den Städttetheatern und den Volksbühnen heute eine für alle profitable Zusammenarbeit gibt. Und das ist auch wichtig! Bei uns in Bruneck stehen bei ausgewählten Stücken immer wieder Amateurschauspieler neben Profis auf der Bühne.

Die Theaterschule Bruneck war seit jeher eines Ihrer Lieblingsprojekte, aber -vor allem wegen der Finanzierung – gleichzeitig auch eines Ihrer Sorgenkinder. Glauben oder hoffen Sie, dass es zu einer Wiederaufnahme kommen wird?

Leider Gottes gibt es von Seiten der Politik keine große Begeisterung für eine Wiederaufnahme. Bei unserer 25-Jahre Feier, haben Felix Mitterer und Julia Gschnitzer darauf hingewiesen welch großer Verlust für die Theater- und Filmszene es ist, dass es die Brunecker Theaterschule, die viele bekannte SchauspielerInnen hervorgebracht hat, nicht mehr gibt.

Kritiker der Theaterschule behaupteten immer wieder, dass es in Südtirol eine eigene Theaterschule nicht braucht. Was entgegnen Sie Ihren Kritikern?

Dass wir ohne Ausbildung im Land, große Talente verlieren. Denn wer heute für seine Ausbildung ins Ausland muss, bleibt dann auch dort!

Bei der Präsentation der Spielzeiten im Herbst treten die Südtiroler Städtetheater in den letzten Jahren immer gemeinsam auf: aus praktischen oder strategischen Gründen?

Es ist wichtig, dass sich die Theater, die ganzjährig eigene Häuser bespielen, sich auch austauschen und gemeinsam den jeweiligen Spielplan vorstellen. Und die, in allen Häusern gültigen Abos, werden auch gerne genutzt.

Zum Abschluss eine ganze persönliche Frage: Was werden Sie in Ihrer „Pension“ tun? Bleiben Sie dem (Stadt)Theater weiterhin treu?

Ich bin ja gelernter Bühnenbildner und werde so lange es geht, meine Engagements in Österreich und Deutschland weiterhin wahrnehmen. Und ja, natürlich werde ich, wenn gebraucht, immer für das Brunecker Stadttheater da sein.